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08.03.2021

To Do or not To Do: Effizienter wissenschaftlich Arbeiten mit klar definierten Aufgaben

 

Viele KundInnen führt ein ähnliches Problem zu mir: „Ich brauche einfach ewig, um ins konzentrierte Arbeiten zu finden – manchmal vergeht der ganze Arbeitstag und ich habe kaum etwas geschafft. So werde ich doch nie fertig mit meiner Dissertation!“

Früher oder später landen wir im anschließenden Coachinggespräch fast immer an demselben Punkt: nämlich der Frage, ob meine KundInnen eine konkrete To Do Liste für ihr Dissertationsprojekt führen.

Denn die ist oft der Faktor, der darüber entscheidet, wie schnell, effizient und motiviert der Einstieg ins Arbeiten gelingt – und damit auch, wie erfolgreich ein Projekt als Ganzes verfolgt wird!

Wenn also auch du entweder noch gar keine Aufgabenliste für dein Dissertationsprojekt führst, oder sie etwa so aussieht:

  1. Einleitung schreiben
  2. Vergleichsmaterial zu Quelle X suchen
  3. zu Theorie Y nachlesen (relevant für meine Arbeit?!)
  4. Bezug zu Modell Y einarbeiten
  5. weitere Interviews führen

dann ist dieser Artikel für dich! 😉

In diesem Artikel zeige ich dir

  • warum deine Aufgabenliste vielleicht noch nicht liefert, was du dir erwartest
  • was das Geheimnis von wirklich gewinnbringenden To Do Listen in einem wissenschaftlichen Projekt ist
  • und wie du deine Aufgaben klarer strukturierst und damit jeden Tag zielgerichtet in die Umsetzung kommst.

Eine Aufgabenliste ist mehr als eine Gedächtnisstütze

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine große Freundin von To Do Listen bin. (Ich habe einmal sogar eine To Do Liste darüber angelegt, worüber ich noch To Do Listen anlegen muss – aber das ist ein anderes Thema, das besser in einer Selbsthilfegruppe diskutiert werden sollte 😉 )

Es hat aber einen Grund, warum ich To Do Listen so wertvoll empfinden – ganz besonders in einem komplexen wissenschaftlichen Projekt.

Eine To Do Liste ist nämlich mehr als die simple Gedächtnisstütze, als die sie oft verstanden wird. In einer To Do Liste geht es nicht nur darum, grundlegende Aufgaben zu notieren, die in deiner Dissertation irgendwann zu erledigen sein werden.

Vielmehr kann und sollte diese Aufgabenliste dir eine Handlungsanweisung liefern, an der du dich verlässlich orientieren kannst:

Was ist heute zu tun?

Was kannst du sofort umsetzen?

Welcher Aufgabe räumst du jetzt Priorität ein?

Und genau da liegt das Problem der allermeisten wissenschaftlichen To Do Listen, die ich sehe: sie sind viel zu grob und unspezifisch angelegt und liefern keine konkrete Handlungsanweisung.

 

„Vergleichsmaterial zu Quelle X suchen“, „Methodik-Kapitel schreiben“, „in Theorie Y einlesen“ – Aufgaben wie diese wirken selbsterklärend. In Wahrheit sind sie aber sehr viel komplexer, als sie auf den ersten Blick erscheinen.

Im Hintergrund wirst du eine Vielzahl an kleinsten Handlungen setzen müssen, kleinste Entscheidungen treffen, kleinste Rückschläge erleben und kleinste Fortschritte machen. In ihrer Summe werden diese dazu führen, dass du den übergeordneten Aufgabenpunkt irgendwann erfolgreich abgearbeitet hast.

Aber das ist ein aufwändiger Prozess.

Du wirst zu keinem Zeitpunkt tatsächlich die gesamte Aufgabe bearbeiten, sondern immer nur einen winzigen Teil davon – Schritt für Schritt für Schritt.

So erstellst du eine effektive Aufgabenliste für deine Dissertation

 

Und hier kommt jetzt die unbequeme Wahrheit: Wenn du am Beginn dieses Prozesses keine Vorstellung davon hast, welche Schritte es hier überhaupt zu setzen gibt, dann wirst. du. wahrscheinlich. nicht. anfangen.

Um tatsächlich ins TUN zu kommen, müssen unsere Aufgaben so definiert und formuliert sein, dass wir unmittelbar eine Vorstellung davon haben, wie wir damit beginnen können.

 

Mit anderen Worten: idealerweise schlägst du zu Beginn eines Arbeitstages oder einer Arbeitseinheit deine Aufgabenliste auf und siehst hier nicht nur schwarz auf weiß, was deine großen Aufgaben sind, sondern woran du heute gezielt weiterarbeiten kannst und solltest.

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Und es gibt auch eine ganz einfache Strategie, wie deine To Do Liste genau das leisten kann!

Kontrollier doch einmal, welche Aufgaben du für dein Projekt schon notiert hast oder – falls du das noch nie gemacht hast – notiere dir einmal alle zentralen Tasks, die du zu erledigen haben wirst.

Versuch jetzt im nächsten Schritt weiter in die Tiefe zu graben.

Nimm dir dafür eine Aufgabe zur Hand und konkretisiere: aus welchen Teilaufgaben setzt sich diese große Aufgabe zusammen? Welche Schritte musst du setzen, bis die gesamte Aufgabe erfolgreich abgeschlossen ist?

Werde dabei wirklich so kleinteilig und konkret wie möglich!

Denk dich schon jetzt in den Moment des tatsächlichen Arbeitens ein und spiele in Gedanken durch, was du hier Schritt für Schritt zu tun haben wirst.

Was sollte jedenfalls als erstes passieren?

Was dann?

Und womit wird diese Aufgabe abgeschlossen sein?

Ein Beispiel: Die Aufgabe „3 KooperationspartnerInnen finden“ etwa ließe sich folgendermaßen konkretisieren:

  1. Einschlägige Institutionen recherchieren
  2. Institutionsseiten nach konkreten Kontakten durchforsten
  3. Kontaktliste anlegen und Kontakte dort eintragen
  4. 3 vielversprechende Kontakte für Anfragen auswählen
  5. Anfrage schreiben und abschicken
  6. 2-3 Wochen später nochmals nachhaken, falls keine Rückmeldung vorliegt
  7. weitere Kontakte aus der Liste anschreiben
  8. weitere Institutionen recherchieren

 

Ganz schön viel Kleinkram, der alleine für diesen einen Task zu berücksichtigen ist, oder?!

Die Magie einer gut geführten To Do Liste

 

Genau dieses Herunterbrechen von großen Aufgaben in klein(st)e handhabbare Häppchen verhilft dir dazu,

  • dich der Dimension eines Projekts erst richtig gewachsen zu fühlen
  • in die tatsächliche Umsetzung zu kommen, anstatt immer und immer wieder an Punkt 0 zu starten – und kurz danach frustriert wieder aufzugeben.

Fühl dich doch hier einmal ein: mit jedem der oben notierten Teilschritte könntest du unmittelbar beginnen – da gibt es kein Vorarbeiten, kein Suchen, kein Nachlesen, kein Grübeln. Du setzt dich an den Schreibtisch, klappst deinen Laptop auf und startest mit der aktuellen kleinen Aufgabe – und möglicherweise wird sie schon heute erledigt sein.

Du kommst deinem Ziel täglich einen kleinen, aber entscheidenden Schritt näher und irgendwann – wahrscheinlich früher als du denkst – ist die gesamte Aufgabe erledigt.

 

Genau DARIN liegt nämlich die Magie einer gut geführten To Do Liste für ein wissenschaftliches Projekt: Wie eine Landkarte hält sie dich auf Kurs und gibt dir für jeden Tag einen Anhaltspunkt, wo du gerade stehst und wo es von hier als Nächstes weitergeht.

 

Beim Schreiben der Aufgabenliste für deine Dissertation denkst du also einige Schritte voraus, damit du später – im Moment des tatsächlichen Arbeitens – diese Überlegungen und Abwägungen nicht mehr anstellen musst.

Stattdessen steigst du dann unmittelbar in die Umsetzung ein und kannst jeden Tag stolz auf das Geschaffte zurückblicken – und einen weiteren Punkt von deiner To Do Liste streichen 😉

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